Rachitis bei Kindern: Ursachen, klinische Symptome und Behandlung
Rachitis ist die polyätiologische Erkrankung von Stoffwechsel, die als Ergebnis des Mißverhältnis zwischen dem vorhandenen erhöhten Bedarf des Kinderkörpers an Phosphor, Calcium und anderen Mineralien, die für das Knochenwachstum erforderlich sind, sowie Vitamine, am wichtigsten von denen ist Vitamin D, und das Fehlen von deren Empfang, Transportieren und Einschluß im Stoffwechsel. Für diese Krankheit ist das Vorhandensein von Knochenerkrankungen aufgrund geringer Mineralisierung der gebildeten Knochen charakteristisch.
Epidemiologie
Rachitis bei Kindern unter einem Jahr ist eine ziemlich häufige Erkrankung. Und obwohl die wahre Häufigkeit ihres Auftretens unbekannt ist, können bei vielen Kindern diese oder andere Restanzeichen dieser Krankheit gefunden werden (Veränderungen im Biss und eine Störung im Prozess des Wachstums der Zähne, Verformung der Schädel, Rippen, Gliedmaßen und so weiter.). Kinder, die an Rachitis krank sind, gehören zu der Gruppe der Kränklichen.
Ursachen der Krankheit
Früher wurde als die Haupt ätiologischer Faktor, die die Entwicklung dieser Krankheit verursacht, ein Mangel an Vitamin D im Körper eines wachsenden Kindes gehalten. Jedoch nach einer Gelegenheit die Niveaus von Metaboliten dieses Vitamins zu bestimmen, wurde gefunden, dass sein Hypovitaminosis nur ein Grund ist, der zur Entwicklung von Rachitis führt. Zum Auftreten der Krankheit führt auch Mangel an Phosphatsalzen, Calcium- und andere Makro- und Mikroelementen, wie auch andere Vitamine. Die Gründen werden im Folgendem gesehen:
- Die Anwesenheit von Frühgeburt, weil Hauptmenge an Salzen von Kalzium und Phosphor zum Fötus während der letzten Monate der Schwangerschaft zugeführt wird;
- Mangel bei schwangeren und stillenden Frauen (und als Folge bei ihrem Baby) von Vitaminen und Mineralien wegen einer unausgewogenen Ernährung;
- Hohe Nachfrage nach Mineralien in der Zeit des intensiven Wachstums des Kindes;
- Fehlende Transportation von Phosphat und Calciumsalze über den Verdauungstrakt, die Nieren und Knochen, die als Folge die Erkrankung diesen Organen oder unreifen Enzymsysteme bekommen;
- Ungünstige Umgebung (Akkumulation im Körper von Schadstoffen – Blei, Chrom, Strontium, usw.);
- Das Vorhandensein einer genetischen Veranlagung, bei deren die Krankheit bei Jungen, Kinder mit dunkler Haut und Blutgruppe 2 häufiger entwickelt;
- Verletzung der Funktion von endokrinen Drüsen (meistens der Nebenschilddrüse und Schilddrüse);
- Hypovitaminose D von interner oder externer Natur.
Pathogenese der Krankheit
Wechsel von Vitamin D im Körper ist ein sehr kompliziertes Verfahren. Ursprünglichen Formen, genannt Ergocalciferol (D2) und Cholecalciferol (D3) kommen mit Lebensmitteln (D3 wird auch auf der Haut beim Licht gebildet) und haben niedrige biologische Aktivität.
Sie durchlaufen eine Reihe von Transformationen, ursprünglich in den Leberzellen, dann in der Nieren, was zu der Bildung der aktiven Hormon-Metaboliten führt, die zusammen mit den Produkten der anderen Drüsen (Schilddrüse, Nebenschilddrüse) einen normalen Metabolismus von Calcium und Phosphor versorgen.
Bei der Entwicklung von Rachitis ist von großer Bedeutung nicht nur unzureichende Einnahme von Vitamin D aus der Nahrung, sondern auch der Aufenthalt eines kleinen Baby in der Sonne, da etwa 90% des Vitamines auf der Haut durch Einwirkung von UV-Strahlen produziert wird, und nur 10% von innen kommt. Somit kann die Synthese in der Haut die Bedürfnisse des Organismus erfüllen, dafür genügt es 10 Minuten des Aufenhaltes in der Sonne von einem beliebigen Teil des Körpers (der Hände oder des Gesichts).
Es wurde auch festgestellt, dass die existierenden Symptome der Rachitis bei Kindern (sowohl klinische und auch biochemische) nicht immer durch einen Mangel an Vitamin D im Blut begleitet sind. Zusätzlich kann Vitaminmangel bei den Kindern treffen, die Vitamin zur Vorbeugung empfangen, und bei diejenigen, die nicht erhalten. Basierend auf diesen Studien ist die Grundlage der Pathogenese von Rachitis (ausschließend die Fehler der Ernährung) heute als eine intensive Umstrukturierung der etwa 80% des Knochengewebes während des ersten Lebensjahres des Kindes, sowie Zwangsbewegungsmangel, der dem Prozess des Aufbaus von Knochen stört, gehalten.
Klassifizierung von Rachitis
Je nach dem Verlauf der Erkrankung wird unterschieden: die Periode der ersten Symptome, die Höhe der Krankheit, Rekonvaleszenzperiode und Periode der Restwirkungen .
Je nach Schweregrad der Rachitis unterscheidet man leichte (Grad 1), mittlere (Grad 2) und schwere (Grad 3).
Von der Natur kann Erkrankung akut oder subakut sein.
Symptome von Rachitis bei Kindern
Für die erste Phase der Krankheit wird das Auftreten der ersten Symptome in 2 oder 3 Monat des Lebens des Kindes charakteristisch. Das Verhalten des Kindes ändert sich, Erscheinung der Unruhe, Furcht, erhöhte Reizbarkeit, Zuckung auf äußere Reize (lautes Geräusch, ein plötzlicher Lichtblitz), oberflächer und unruhiger Schlaf sind typisch. Schwitzen wird stärker, vor allem auf der Haut der Kopfhaut und auf dem Gesicht, erscheint rotes Dermographismus von haltbarer Natur. Schwitz hat säuerlichen Geruch und verursacht Hautreizungen und Jucken, nach dem das Kind sich mit dem Kopf zu reiben beginnt, was zu kahlen Stellen auf dem Hinterkopfbereich führt. Normaller für diese Altersperiode physiologischer Muskelbluthochdruck wird durch einen niedrigen Tonus ersetzt. Auch gibt es eine Erweichung der Nahte des Schädels und an den Rändern von Fontanelle (von großem und kleinem, der sich öffnen kann), wird sichtbar die Verdickung von Rippe an den Verbindungsstellen von Knochen- und Knorpelteile (so genannter rachitischer Rosenkranz).
Bei der Röntgenuntersuchung von Knochen des Handgelenkes können Anzeichen von Verdünnung der Gewebe offenbart werden. Bei der biochemischen Analyse von Blut wird Gehalt von Calcium im Normalbereich oder leicht erhöht, Sinkung der Konzentration von Phosphor und Vergrößerung von alkalischer Phosphatase gefunden. Bei der Analyse von Urin werden Salze von Phosphor und Ammoniak erhöht.
Die Höheperiode der Krankheit beginnt mit dem Ende der ersten sechs Monate des Lebens und wird durch eine Stärkung der Krankheitssymptome der Nerven- und Bewegungssysteme gekennzeichnet. Der Prozess der Zerstörung von Knochen (Osteomalazie), der vor allem bei einem akutem Rachitis ausgesprochen ist, verursacht die Erweichung der flachen Knochen des Kopfes mit der Entwicklung der Abflachung der Nacken (meist einseitig). Es gibt eine Thoraxdeformität von zwei Arten: entweder der Eindruck nach innen der Unterseite des Brustbeins mit der Bildung von „Schusterbrust“ oder seine Wölbung nach außen und Bildung von kielartiger Brust. Auch charakteristisches Symptom ist O-förmige (oder X-förmige) Verformung der langen Knochen des Rohrtypes und die Bildung von verengten flachen rachitischen Becken. Aufgrund der erheblichen Erweichung von Knochengewebe erscheint in den Rippen an der Stelle der Zwerchfellbefestigung eine Vertiefung, die Harrisonfurche genannt wird. Für die subakute Erkrankung ist eine Erhöhung von Stirn- und Scheitelhügelchen, Bildung von Verdickungen der Knochen im Handgelenk, an den Verbindungstellen des Knorpels und des Knochenteiles der Rippen und in den Gelenken, die Fingerglieder auf den Händen verbinden, was zur Bildung von „rachitischen Bänder, Rosenkranz, Perlen und Faden von Perlen“ führt, charakteristisch. In der Blutprobe kann die Abnahme in der Konzentration von Phosphor, Kalzium, Erhöhung der alkalischen Phosphatase entdeckt werden.
Für die Zeit der Rekonvaleszenz wird der Beginn der Verbesserung des allgemeinen Zustandes und des Wohlbefindens des Patienten, die Normalisierung der gestörten Funktionen charakteristisch. Auf Röntgenaufnahmen der Knochen können ungleichmäßige Verdichtungen in Wachstumsfelder gesehen werden. Die Blutanalyse wird die Anzahl von Phosphor innerhalb normaler Werte zurückkehren, die Verringerung von Calcium kann für einige Zeit noch bleiben.
Für den Zeitraum von Restwirkungen der Krankheit wird der Übergang von der aktiven in die inaktive Stufe charakteristisch. Die biochemischen Parametern normalisieren sich dabei und klinischen Anzeichen der Prozessaktivität verschwinden. Die Symptome dieser Krankheit können (verminderte Muskeltonus und Knochendeformation) für eine lange Zeit bleiben.
Bei akutem Krankheitsverlauf ist die rasche Entwicklung von pathologischen Symptomen charakteristisch, Symptome von Verletzung des Nervensystems, die Vorherrschaft des Verfahrens der Zerstörung von Knochen (Osteomalazie) und eine signifikante Reduktion der Phosphor im Blut sind ausgesprochen. Für subakuten Verlauf sind typisch geringe neurologische Veränderungen, kleine Störungen in der biochemischen Zusammensetzung des Blutes und der Prävalenz der Wucherungsprozesse von Knochengewebe (Osteoid Hyperplasie).
Behandlung der Rachitis
Behandlung der Krankheit sollte umfassend sein und in erster Linie muss auf die Eindämmung von seinen Ursachen gerichtet werden. Großer Wert wird den nicht-spezifischen Therapien gegeben, die einschließen: Normalisierung der Ernährung von schwangeren Frauen, die Einnahme bei ihr von Vitaminkomplex und Mineralstoffen, die Organisation der rationellen Ernährung des Kindes, die Tagesregime, die dem Alter des Babys entsprechen wird, lange Spaziergänge an der frischen Luft mit viel Sonnenlicht für die Haut, machen Massagen und Heilgymnastik, Abhärtung, rechtzeitige Behandlung von begleitenden Krankheiten.
Spezifische Therapie von Rachitis wird in der Verschreibung von Vitamin D, Calcium und Phosphor ausgedrückt. Die Dosierung von verordneten Vitamin wird von der Schwere der Erkrankung abhängen: beim Grad 1 wird die therapeutische Tagesdosis 1 – 1,5 Tausend IE ausmachen, beim Grad 2 – 2-2,5 Tausend, beim Grad 3 – 3 4 Tausend IE. Die Dauer der Behandlung dauert etwa 30 Tage, danach übergeht man auf prophylaktische Einnahme von Vitamin D in einer Dosis von 100 bis 200 IE pro Tag, aber nicht mehr als 400. Bei der Verwendung von Vitamin muss immer über die Gefahr der Überdosierung und Hypervitaminose erinnert werden, deswegen Therapie wird nur unter der Kontrolle von Sulkovich Probe durchgeführt. In den letzten Jahren hat man zu vermuten begonnen, dass bei der Behandlung von Rachitis eine individuelle Vorgehensweise erfordert wird und die Verschreibung von Vitamin D ist zweckdienlich nur nach Analyse des Gehaltes im Blut von seinen aktiven Formen. Einige Kinderärzte sagen auch, dass die Verschreibung dem Kind von nicht nur Vitamin D separat, sondern von Multivitaminkomplex, korrekter ist, weil Rachitis oft mit Polyhypovitaminosis begleitet wird. In diesen Komplexen ist obligatorisch Anwesenheit von Vitamin A, das Risiko der Überdosierung mit Vitamin D verringert.